Donnerstag, September 04, 2014

alltag.

Dieses Mutter sein & erfolgreich wie erfüllt im Beruf, habe ich mir vor 3 Jahren tatsächlich sehr viel einfacher vorgestellt. Ich dachte, ich mache das mit links. Damals war ich 20% des Jahres zu Hause und den Rest auf Geschäftsreisen. Nach gut zwei Jahren kann ich sagen, es kostet mich Kraft. Viel Kraft. Die Challenge: keine Familie im Rücken, ein Mann, der beruflich sehr viel weg ist, unterirdische Betreuungszeiten, keinen "gewöhnlichen" 9 to 5 - Job und das ewig schlechte Gewissen allen gegenüber. Nicht genug zu geben. Ganz ehrlich. Manchmal möchte ich gern hinschmeißen und mich absetzen. (Aber meist nur fünf bis zehn Minuten, dann geht's wieder.) Wie regelt ihr euren Alltag, die Betreuung der Kinder, Haushalt, Ich-Zeit, etc.? 

6 Kommentare:

  1. Mit jeder Familienveränderung neu. Und das Thema "Betreuung" hat sich beim kleinen Mädchen gerade zerschlagen...
    Liebe Grüße, Sonja

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    1. Da steckt man nicht drinnen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr für euch die optimale Lösung findet :)
      Liebe Grüße!!!

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  2. Das schlechte Gewissen haben wir doch alle, und das Gefühl, niemandem mehr zu genügen. Ich habe zwei Kinder, 3 und fast 1 Jahr alt. Ich arbeite Vollzeit, ständig wechselnde Arbeitszeiten, so auch mein Mann. Ich bin viel unterwegs. Ich habe leistungsmäßig im Job ziemlich abgebaut, weil ich nicht mehr richtig zum üben komme oder es mit schlechtem Gewissen mal eben zwischen durch mache - die Kinder sind doch eigentlich wichtiger, oder? Ich mache (noch) alles alleine bzw. mit meinem Mann zusammen, sprich: immer noch keine Putzhilfe für unser großes Haus. Alleine mit meinen Mann in den Urlaub, so wie ihr es macht? Vielleicht mal, wenn die Kinder älter sind. Mädelsabende, Zeit für Sport? Ist hier gerade alles Illusion. Ich bin froh, wenn ich abends mal 1 - 2 Stunden für mich habe, wenn vor allem das Kleine Kind nicht ständig aufwacht.Wenn ich mal schlafen darf. Dafür lasse ich dann auch den Haushalt liegen und ertrage irgendwie das Chaos. Meist bin ich aber zu k. o., die Zeit irgendwie "sinnvoll" zu nutzen, so bleibt viel liegen, was mich eigentlich interessiert.
    Ich-Zeit ist also auf später verschoben, in ein paar Jahren, wenn Kind Nr. 2 auch größer ist und so... So ist das eben. Man kann nicht alles haben und nicht alles gleich gut hinkriegen.
    P. S.: Ich träume von einer Mutter-Kur so in zwei Jahren, also ohne Kinder, weil das eh nichts bringen würde. So lange muss ich durchhalten und gegen das Burn-Out ankämpfen...

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    1. Du hast Dich umbenannt :)

      Zu der Kur ohne Kinder komme ich mit :D - wobei das Modell Kur vermutlich nicht meins ist ;)

      Ich ziehe den Hut vor jedem, der sich für mehr als ein Kind entscheidet. Ganz ehrlich, mich bringt eins bereits regelmäßig an meine Grenzen. Die äußeren Umstände (wie Betreuung & Co) für ein weiteres hauen null hin und ich kann's mir für mich auch nicht vorstellen. Wir genießen die Freiheiten, die wir so langsam zurück gewinnen. Ein Kind lässt sich auch ohne Hilfe weitestgehend gut "organisieren" und wir haben einfach das tollste & unkomplizierteste Kind, das wir uns wünschen können. Wir bezweifeln, dass wir zweimal so ein Glück haben ;)

      Ich habe mit der Schwangerschaft meinen ursprünglichen Beruf & Job aufgeben müssen, da der wenig bis gar nicht Kinderkompatibel ist - es sei denn der Mann übernimmt den Haupt-Betreuungspart(!) - und Vollzeit kann ich mir bis zur weiterführenden Schule vermutlich in die Haare schmieren. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil es nicht machbar ist bei den herrschenden Rahmenbedingungen. Theoretisch müsste ich nicht zwingend arbeiten, aber ich will - für das nur Muttersein fehlen mir irgendwelche Gene. Aber wie Du schreibst, jeder macht seine eigenen Kompromisse und man kann nicht alles haben.

      Ich kann Dir die Haushaltshilfe & einen Babysitter, der euch abends auch mal gemeinsame Freizeit ermöglicht nur empfehlen. Wir versuchen uns möglichst immer kleine Inseln zwischendurch zu schaffen, das gelingt mal besser, mal schlechter, aber gerade für uns als Paar ist es unverzichtbar (einfach mal ungestört reden können ;)), ebenso gegenseitige Auszeiten und ICH-Zeiten. Das haben wir von Beginn an so gehändelt, auch wenn wir da erst reinwachsen mussten (vor allem ich), aber ich muss sagen, wir fahren damit sehr gut und sind noch mehr zusammengewachsen als Paar & Eltern.

      Gelassenheit bei Chaos muss ich allerdings nach wie vor üben, bei meinen zwei Mega-Chaoten - auch wenn ich schon deutlich gelassener geworden bin diesbezüglich - aber in Konsequenz kommt die Perle ab demnächst endlich 2x/Woche. Zumindest, wenn sie endlich wieder gesund ist ;), solang putze ich ebenfalls selbst.

      ...ich drück die Daumen und wünsche Dir, dass Du mehr Zeit für Dich findest mit der Zeit. Sie werden ja, GsD, größer ;))
      LG!

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  3. Gute Frage. Ich laufe hier grad am Limit, das Problem ist aber - ich MUSS arbeiten. Sonst haut unser Finanzplan nicht hin. Ich hab also gar keine Wahl. Auch reduzieren geht nicht (ich arbeite seit dem BabyChief 75%). Das schlechte Gewissen dem Arbeitgeber gegenüber habe ich bereits abgelegt. Wozu auch? Alle Welt schreit nach mehr Kindern, da müssen dann auch die Arbeitgeber durch. Basta. Ich hab aber eh Glück, die sind sehr verständnisvoll bei mir :-)
    Mit der Betreuung haut es aber gut hin. Ich könnte zwar nicht voll arbeiten, aber das will und schaffe ich auch gar nicht. Ab Oktober haben wir die Betreuungszeiten an 3 Tagen die Woche ausgedehnt, dass ich dann auch mal wieder Zeit für mich habe. Brauche ich dringend, hatte ich nämlich schon lange nicht mehr, da alles sehr knapp getaktet war. Und jetzt zahle ich wohl grad den Preis (Hörsturz, Tinnitus, etcetc.)
    Familie habe wir auch nicht wirklich im Hintergrund, die nächsten Großeltern sind in Berlin...Also nicht um die Ecke. Trotzdem kommen die hin und wieder und wir haben dann "sturmfrei". das muss aber auch wirklich sein. Ne Putzfrau kann ich mir grad nicht vorstellen, ich mag es nicht, wenn fremde Leute in meiner Abwesenheit im Haus rumtun. Aber vielleicht überdenken wir das irgendwann nochmal. Bisher ging es allerdings auch so ganz gut. Wir sind so organisiert, dass sich fast alles schnell reinigen läßt (kaum offene Regale etc.) Haut ganz gut hin, und was den Staub angeht war ich noch nie zu pingelig. Liegt halt mal die Wollmaus da, soll sie doch ;-)

    Frau Eiskalt, gibt es bei Euch keinen Hort? Ich hab das Glück, dass es das hier gibt, so dass ich auch ab Grundschule so wie jetzt weiterarbeiten kann. Und ab der weiterführenden Schule ist das dann eh kein Problem mehr. Gut, ich will aber auch gar nicht mehr Vollzeit arbeiten, das hab ich nun lange genug gemacht - ausser, es muss unbedingt.

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  4. Es wird sich bei mir zeigen...
    Manchmal frage ich mich, ob wir einfach nur zu viel wollen?
    Im gängigen Paradigma, kann/soll/möchte man als Mutter Karriere machen.
    Geht das wirklich? Nicht theoretisch, sondern praktisch gesprochen.

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